Mit dem Rollstuhl über Stock und Stein

Geländerollstuhl mit elektrischen Vierradantrieb

elektrischer Geländerollstuhl mit Allrad-Anrtieb
Geländerollstuhl "ZOOM" Foto: Naturpark Dümmer

Im Naturpark Dümmer können nun gehbehinderte Menschen eine Rundtour um den Dümmer See unternehmen, an Exkursionen teilnehmen oder an den Strand fahren. Möglich macht das der Geländerollstuhl „ZOOM“ mit einem elektrischen Vierradantrieb.

Mit Projektmitteln aus dem EU-Förderprojekt „Schaffung barrierefreier Naturerlebnisse im Naturpark Dümmer“ wurde ein neues Angebot geschaffen, um vor allem  mobilitätseingeschränkten Personen einen Zugang zum „Natur erleben“ am See oder auch im Moor zu ermöglichen. „Komfortabel, geländegängig, klein, wendig und sicher:  Der Geländerollstuhl "ZOOM" sieht aus wie ein kleiner Geländewagen: dicke Profilreifen, Vierradantrieb  und einen Motorradlenker mit Drehgriffen“ , erklärt Detlef Tänzer, Geschäftsführer des Naturparks Dümmer. "Der Geländerollstuhl verleiht Rollstuhlfahrern eine nie da gewesene Freiheit. Unser Testfahrer, der seit Jahren auf den Rollstuhl angewiesen ist, war begeistert: Er konnte endlich wieder mit seiner Familie Ausflüge am Dümmer unternehmen, um beispielsweise an den Strand zu fahren, ohne dabei auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Der „ZOOM“ fährt auf kiesbedecktem, steinigem oder sandigem Untergrund genauso sicher wie auf matschigen Wegen", so  Detlef Tänzer weiter.  Das neue Angebot ergänzt die touristische Infrastruktur am Dümmer  See in besonderen Maße und bietet einen besonderen Service für die genannte Zielgruppe, den es in Niedersachsen bisher nicht häufig gibt“, ergänzt Landrat Cord Bockhop, Erster Vorsitzender des Naturparks Dümmer.

In Zusammenarbeit mit dem Hüder Dorfverein wird der Geländerollstuhl ab sofort im Verleih angeboten.  Buchen kann man den Rollstuhl über die Tourist Information Dümmerland (TID) in Lembruch unter 05447 242 oder tid@duemmer.de. Das Angebot richtet sich nicht nur an Rollstuhlfahrer, sondern an alle Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

Das Gesamtvorhaben hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird zurzeit im gesamten Naturparkgebiet durchgeführt. Insgesamt zehn Naturparkgemeinden beteiligen sich an dem Projekt mit der Umsetzung unterschiedlicher infrastruktureller Maßnahmen. „In den vergangenen Monaten wurde unter anderem in der  Gemeinde Wagenfeld eine Lorenbahn barrierefrei umgebaut, um auch Rollstuhlfahrern eine Teilnahme an einer Moorbahnfahrt zu ermöglichen“, berichtet Heidrun Nolte, Projektleiterin Naturpark Dümmer. „Zudem wurden in der Gemeinde Stemwede verschiedene  Hörtafeln zum Thema Moor und Vogelwelt, in der Samtgemeinde „Altes Amt Lemförde“, der Gemeinde Bohmte und der Stadt Diepholz jeweils ein barrierefreier Picknickplatz installiert sowie ein Strandrollstuhl für körperbehinderte Menschen am Heidesee Holdorf angeschafft. Darüber hinaus sind auch an den Aussichtstürme am Dümmer See die Zugänge barrierefreier gestaltet“, erklärt  Heidrun Nolte weiter.

Durch die Beteiligung der verschiedenen  Kommunen des Naturparks wird  im gesamten Gebiet eine deutliche  Verbesserung  hinsichtlich der Barrierefreiheit ermöglicht. Das Gesamtprojekt wird durch  das EU-Programm „Landschaftswerte“  gefördert.