Daniel Wagenfeld – Wald ist sein Ding

Leute offiziell mit rausnehmen und sich um Kopf und Kragen reden

Der Jäger und Waldbesitzer bietet in den Stemweder Bergen für den Naturpark Dümmer Führungen an. Er führt naturinteressierte Erwachsene oder auch mal Schulklassen durch den Höhenzug und erläutert dort unter anderem die Naturwaldzelle oder was ein Käferloch ist.

Daniel Wagenfeld ist einer der wenigen Männer, die gerne reden, erklären und vieles hinterfragen. Ihn trifft man bei der Waldarbeit in den Stemweder Bergen, beim Motorsägelehrgang als Kreisausbilder der Feuerwehr oder bei der freiwilligen Feuerwehr der Löschgruppe Wehdem. Er hat mit den Kollegen der Feuerwehr und der Gemeinde Stemwede eine Waldbrandkarte für die Stemweder Berge erstellt, die der Feuerwehr hilft, einen Brandherd schnell zu finden und Schaden für den Wald und dessen Besitzer abzuwenden. „Ich bin seit meiner Jugend aktiv in der Feuerwehr“, heute leitet er die Technische Hilfe Wald und bildet Feuerwehrleute im richtigen Umgang an der Motorsäge aus.
Und Jäger ist er auch mit Leib und Seele. Nicht zu vergessen: Daniel machte vor zwei Jahren die Ausbildung zum zertifizierten Natur- und Landschaftsführer für den Naturpark Dümmer. „Für mich ist das eine zusammenhängende große Blase“, kommentiert er seinen Entschluss, endlich Menschen offiziell mit rauszunehmen und den Wald und die Natur zu erklären, Zusammenhänge zwischen der Waldwirtschaft, der Naturwaldzelle und der Jagd zu vermitteln. „Ich arbeite hauptberuflich seit 20 Jahren in den ZF-Werken rund um den Dümmer.“ Schnell entdeckte der junge Mann, dass ihm Leute zu führen und Menschen auszubilden sehr viel Freude macht. Als er dann das familiäre Waldgrundstück am Südhang des Stemweder Berges auf Vordermann brachte, Grenzsteine suchte, mit Menschen sprach und Holz machte, kam er schnell ins Gespräch mit Natursuchenden. „Ich schnacke gern aus dem Leben, auch bei meinen Naturführungen“, gibt er zu. Das hätte er so nicht auf der Agenda gehabt, dass frei von der Leber zu reden so sein Ding sei. Wenn er in grün oder braun im Wald arbeite, hätten ihn viele Menschen angesprochen und Fragen gestellt: „Sind sie der Förster?“, „Warum wird dieser und kein anderer Baum gefällt?“. „Da habe ich gemerkt, da knie ich mich richtig rein, will die richtige Antwort und den wissbegierigen Menschen Input geben.“

Ein Harvester steht auf einer Freifläche im Wald. Im Vordergrund liegen einige entastete und gekappte Holzstämme.
Auch über den Wald und seine Bewirtschaftung weiß Daniel bestens Bescheid. Foto: Daniel Wagenfeld

Zur Schule ging Daniel in die damalige Realschule Wehdem, heute die Stemweder-Berg-Schule, die auch Naturpark Schule ist. Für ihn schließt sich dort ein Kreis. Nach der Lehre als Tischler und dem Zivildienst kamen der Job und die Hobbies im Wald und bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Als eine Freundin ihm von dem Lehrgang zum Naturführer berichtete, dachte er: „Irgendwann ist es aber auch gut mit Lehrgängen, Daniel.“ Er machte ihn trotzdem und ist heute sehr froh darüber. Nach einer Führung erhielt er dieses schöne Lob: „Ich möchte Daniel ein großes Lob aussprechen. Die Zeit war sehr kurzweilig. Er hat jederzeit all unsere Fragen kompetent und mit Charme beantwortet. Man merkt deutlich, wie sehr er mit der Natur verbunden ist und wie gern er diese Verbundenheit vermittelt. Ich hatte mir auch das Thema Hund und Natur/Wild gewünscht. Diesen Spagat zwischen Hundemenschen und Jäger/Naturführer hat Daniel souverän hinbekommen.  Sicher werden ein paar Menschen eine etwas andere Sichtweise über den "bösen" Jäger entwickeln“, schrieb Sabine Wittberg.