Oppenweher Moor

Größe

720 ha mit mindestens 30 cm Torfauflage (hochmoorgeologische Größe); Länge über 4 km und Breite etwa 2 km

Torfabbau

durch bäuerlichen Handtorfstich zum Teil großflächig abgetorft; industrieller Torfabbau hat nicht stattgefunden

Renaturierung

nach Wiedervernässung und Entbirkung sehr gut regenerierte offene Hochmoorflächen; weitere Pflegemaßnahmen und Beweidung mit Schafen notwendig

Schutzstatus

380 ha in Niedersachsen und 493 ha in Nordrhein-Westfalen sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen und als FFH- und EU-Vogelschutzgebiet erklärt diese auch zum FFH- und EU-Vogelschutzgebiet erklärt

Panoramablick: Eine Moorlandschaft übersät mit weißem Wollgras.

Moore als Grenzen

Hochmoore trennten wegen ihrer beschwerlichen und gefährlichen Begehbarkeit Siedlungen voneinander. Jahrtausendelang wurden Moore von den Menschen eher gemieden. Moorland war Ödland, kaum jemand interessierte sich für diese aus damaliger Sicht trostlosen und gefährlichen Orte. Die Besiedlung und die Urbarmachung von Land fand stets außerhalb der Moore statt. Anfang des 20. Jahrhunderts zwangen Hungersnöte und die Knappheit von fruchtbarem Land die Menschen auch in den Mooren zu siedeln und den Boden urbar zu machen. Nicht selten waren durch die Moore Kreis-, Bezirks- oder Ländergrenzen gezogen worden.

Das Oppenweher Moor wird durch die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen (Kreis Minden-Lübbecke) und Niedersachsen (Landkreis Diepholz) politisch geteilt. Vögel und Pflanzen nehmen diese Grenze nicht wahr. Im Sinne des Europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000 arbeiten Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gemeinsam an der grenzübergreifenden Gebietsentwicklung.

Im Rahmen von Natura 2000 wird im Jahre 2016 die Schutzgebietsverordnung neu geschrieben und an die europäischen Richtlinien angepasst. Genauere Informationen können Sie hier finden:

Naturschutzarbeit

Dieses Hochmoor wurde lediglich im bäuerlichen Handtorfstichverfahren abgetorft – nie industriell. Der stark zersetzte und tieferliegende Schwarztorf wurde von den Anwohnern in Torfsoden gestochen und nach dem Trocknen als Brennmaterial genutzt. Seit gut 30 Jahren werden Maßnahmen zur Wiedervernässung und Renaturierung des Oppenweher Moores durchgeführt. Das Wachstum der Torfmoose in den gut vernässten Torfstichen zeigt bereits eindrucksvolle Erfolge. Trockenere Bereiche mit Moor- und Sandheide sollen offen gehalten werden. Dazu werden diese Flächen traditionell mit einer ortsansässigen Schafherde beweidet. Mäh-, Mulch- und Entbirkungsarbeiten ergänzen das Engagement der Schäfer und gehen mit der Beweidung Hand in Hand. Viele Pflanzen- und Tierarten, deren Bestandsentwicklungen seit Jahrzehnten beobachtet werden, belegen den Erfolg der Maßnahmen und den guten Erhaltungszustand des Oppenweher Moores.

Nahaufnahme: Ein Moorfrosch.

Die Fauna im Moor

Charakteristische Pflanzen im Oppenweher Moor sind unter anderem die Torfmoose, die Wollgräser, die Glockenheide, die Rosmarinheide, der Rundblättrige Sonnentau und die Krähenbeere. Die Torfmoose sind für das Wachstum des Moores verantwortlich und die wichtigsten Pflanzen des Hochmoores. Bekannteste und auffällige Pflanze sind die Wollgräser. Im Frühjahr verwandeln die Fruchtstände der Wollgräser große Teile des Hochmoores in ein weißes Meer. Die Glockenheide ist ein typisches Heidekrautgewächs der Hochmoore. Sie bevorzugt nasse Standorte und blüht im Sommer.

Natur erleben

Der schönste Weg ist der Rundweg III. Vom Parkplatz Summann geht es auf einem 3,5 km langen Rundweg durch die Feuchtwiesen und Magergrünlandflächen. Hier weiden einige robuste und genügsame Galloway-Rinder. Der Vogelbeobachtungsstand bietet einen weiten Blick in das Moor. Natur-Erlebnis-Karten zum Oppenweher Moor gibt es in allen Touristinformationen.

Oder Sie laden sich die Karte einfach hier herunter.

Eine Broschüre über das über das Oppenweher Moor mit Informationen über den Kranich finden Sie auf der Internetseite des BUND Diepholzer Moorniederung als PDF-Dokument.

Beobachtungstipps zum Kranich, die das Oppenweher Moor als Vorsammelplatz nutzen, finden Sie hier.

Text des BUND Diepholzer Moorniederung.