Großes Moor bei Barnstorf oder Goldenstedter Moor
Größe
3.135 ha mit mindestens 30 cm Torfauflage (hochmoorgeologische Größe); Länge über 9 km und Breite 5 km
Torfabbau
bäuerlicher Handtorfstich bis in die 60er Jahre; großflächige industrielle Abtorfung noch bis 2035; Abbautiefe bis zu 3,2 m
Renaturierung
geschehen bislang vorwiegend im Nordwesten; Anfang der 80er Jahre erste Maßnahmen zur Wiedervernässung im Dreiecksmoor
Schutzstatus
702 ha sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen, davon 653 ha als FFH-Schutzgebiet benannt; der Großteil hat keinen Schutzstatus

Das Große Moor bei Barnstorf wurde vor Jahrzehnten an seinen Rändern und Wegen im bäuerlichen Handtorfstich abgetorft – damals um Heizmaterial zu gewinnen. Heute ist die industrielle Abtorfung prägend. Großflächig holen Wirtschaftsbetriebe mittels Torfstich- und Frästorfverfahren das Material aus dem Moor. Übrig bleiben sterile, braune Flächen, die für den nächsten Abbauschritt in die Tiefe bereitstehen.
Erst nach Beendigung der Torfgewinnung werden die Flächen eingeebnet und durch Schließen der Gräben und Herstellen von Torfdämmen allmählich durch Regenwasser wiedervernässt. Und wo sich wieder Moorwasser befindet, stellt sich neues Leben ein. Doch reicht dieses bei weitem nicht an die des ursprünglichen Hochmoores heran.


Wie in anderen Hochmooren wurde auch im Großen Moor bei Barnstorf Moorbrandkultur durchgeführt. Dabei konnte auf dem extrem mageren Standort praktisch nur der Buchweizen als Kulturpflanze genutzt werden. In Intervallen von über 20 Jahren wurde das Pseudogetreide (Knöterichgewächs) angebaut – denn solange dauerte es, bis sich wieder genügend Nährstoffe angesammelt hatten. Im »Haus im Moor« können Besucher heute verschiedene Gerichte aus Buchweizen bestellen und genießen. Dieses Gebäude wurde in den 90er Jahren zusammen mit dem Naturschutz- und Informationszentrum (NIZ) ins Leben gerufen und dient noch heute als Anziehungspunkt für natur- und moorinteressierte Menschen.
Eine Broschüre über das Große Moor bei Barnstorf mit Informationen über den Kranich finden Sie auf der Internetseite des BUND Diepholzer Moorniederung als PDF-Dokument.
Näheres zum Großen Moor bei Barnstorf als Kranichbeobachtungspunkt finden Sie hier.
Text des BUND Diepholzer Moorniederung.