Natura 2000 - Europaweit einzigartige Naturjuwele

Sie wissen nicht was Natura 2000 ist? Dann hier entlang.

Vor 23 Jahren am 21. Mai 1992 verabschiedeten die damaligen Mitgliedsstaaten der EU die Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie). Es sollte ein europaweites Netzwerk von Schutzgebieten mit selten Tier- und Pflanzenarten und Lebensräumen entstehen, um die Artenvielfalt auch für kommende Generationen zu bewahren. Natura 2000 ist der Überbegriff für dieses Netzwerk, welches auch die EU-Vogelschutzgebiete mit einschließt.

Umsetzung im Landkreis Diepholz

Die Umsetzung wird auch im Landkreis Diepholz vorangetrieben. Das Land Niedersachsen meldete 1999 und 2004 19 FFH- und 4 Vogelschutzgebieten im Landkreis an die europäische Kommission. Diese gemeldeten Gebiete müssen nun nach Vorgabe der EU als Natur- und Landschaftsschutzgebiete gesichert werden. Seit diesem Jahr wird dieser neuen Aufgabe nachgegangen.

Landrat Cord Bockhop schaltet Internetseite frei

„Uns ist es wichtig die Verfahren der Schutzgebietsausweisung transparent zu gestalten und die Schutzwürdigkeit der Gebiete der Öffentlichkeit zu präsentieren“ so Cord Bockhop. Das ist auch wichtig für Flächeneigentümer und Nutzer die wissen wollen, ob sie von einem jeweiligen Verfahren betroffen sind. Aus diesem Grund schaltete der Landrat am 21. Mai, zum Natura-2000 Tag, eine eigene Internetseite für das Thema frei. Diese kann unter www.diepholz.de bzw. natura2000.diepholz.de abgerufen werden.

Auf der neuen Internetseite wird es nicht nur Steckbriefe und eine interaktive Karte zu den Schutzgebieten geben. Unabhängig von der stattfindenden öffentlichen Beteiligung, können hier aktuelle Entwicklungen zu den Schutzgebieten nachvollzogen werden.

Vor den öffentlichen Verfahren wird erklärt was dieses Gebiet schützenswert macht und wer dazu beiträgt dieses Gebiet zu erhalten. Zu diesen sogenannten Blogbeiträgen können Kommentare hinterlassen werden, so dass eine direkte Rückmeldung gegeben werden kann.

Öffentliche Verfahren bequem von zu Hause aus beobachten

Bei einer Schutzgebietsausweisung hat jeder die Möglichkeit die neue Verordnung und Abgrenzung für vier Wochen bei der jeweiligen Gemeinde einzusehen und eine Stellungnahme beim Landkreis abzugeben. Die Auslegung wird für die ersten zwei Schutzgebiete (Okeler Sandgrube bei Syke und Kammmolchbiotop Bassum) bereits vor den Sommerferien beginnen. Die Termine werden vorab bei der Presse bekannt gegeben.

Auf der Internetpräsenz kann die Verordnung während diesem Zeitraum bequem von zu Hause gelesen werden. Die Stellungnahme kann dann per Email an den Landkreis geschickt werden.

Exkursionen, um die Besonderheiten der Natura 2000-Gebiete zu entdecken

Doch um die wertvollen Arten und Lebensräume für die Öffentlichkeit wirklich begreifbar zu machen, reicht eine rein digitale Erklärung nicht aus. Mit Exkursionen soll aktiv vermittelt werden, was die Natura 2000-Gebiete europaweit besonders macht. Denn wie Konrad Lorenz schon sagte „Man liebt nur was man kennt und man schützt nur was man liebt“ Für ein nachhaltiges Lernen braucht es nicht nur theoretisches Wissen sondern auch authentische Erlebnisse, die mit allen Sinnen die Natur begreifen lassen. Das ist es, was im Kopf und im Herzen Bestand hat.

Aus diesem Grund wird am 16. Juli um 18 Uhr die Okeler Sandgrube bei einer Exkursion mit all ihren kleinen Kostbarkeiten erklärt. Die Führung übernimmt Dr. Josef Müller (Uni Bremen) zusammen mit Anni Wöhler-Pajenkamp (NABU Syke) im Beisein von Landrat Bockhop. Nähere Informationen dazu folgen.

Durch die neue Internetpräsenz, die Exkursionen, die öffentlichen Beteiligungsverfahren und Einzelberatungen können Bürger und Flächennutzer aktiv am Prozess der Schutzgebietsausweisung teilhaben.