Carola Anders – Die Nacht ist ihr Tag

Fledermausbotschafterin, Regionalbetreuerin und Freundin der nachtaktiven Segler

Eine Frau steht vor einer Holzfassade und hält einen Fledermausdetektor an die Fassade.
Fledermausregionalbetreuerin Carola Anders Foto: Ole Sterzik

Carola Anders bietet für den Naturpark Dümmer Fledermaus-Führungen an. Sie erklärt warum Fledermäuse nicht gefährlich, sondern sogar sehr nützlich sind.

Carola Anders ist die Ansprechpartnerin in den Landkreisen Diepholz und Vechta, wenn es um Fledermäuse geht. Um die Aufzucht und um Aufklärungsarbeit geht es der Barnstorferin, um mit alten Vorurteilen aufzuräumen. Anders ist Fledermaus-Regionalbetreuerin für den Landkreis Diepholz und Vechta. Sie besitzt ein breites Wissen über die Geschöpfe der Nacht. Carola Anders macht regelmäßig Führungen am Diepholzer Schloss und gibt ihr Wissen weiter. Sie ist häufig Ziehmutter, wenn Fledermaus-Findelkinder gefunden werden.
Nicht selten wird sie angerufen, wenn Tiere sich verirrt haben. Dann kommt die Expertin und spürt die Tiere auf und entscheidet, wie sie am besten aus oft misslichen Lagen gerettet werden können.
„Anrufe kommen zu jeder Jahreszeit rein, dann treffe ich meist vor Ort auf kleine Fledermäuse.“ Jedes Tier, was gefunden wird, erhält Pflege, bis es sich in der Natur wieder zurechtfindet. Meistens wird Anders Im Sommer alarmiert, dann, wenn Tiere sich in Räume durch offene Türen oder Fenster verirrt haben.

Eine Fledermaus hängt im Inneren eines Vogelnistkastens aus grauem Holzbeton.
Fledermaus in einem Nistkasten Foto: A. Menge

Bei ihren Naturführungen beschreibt sie gern die Eigenarten und Persönlichkeiten der Tiere, sie hat oft ein Pflegetier zur Ansicht dabei. „Da Fledermäuse fast keine natürlichen Feinde haben, sind sie Menschen gegenüber eher wenig ängstlich.“
Die Expertin teilt ihr Wissen, damit endlich die alten Schauermärchen, dass Fledermäuse Blutsauger sind und darum mit einem Vampir verglichen werden, aufhören. Die Tiere fressen Insekten, leben gerne auf Dachböden, unter Brücken oder sie hängen sich in Holzverschalungen zum Schlafen. Wen der Kot stört, kann ihn wunderbar als Dünger benutzen, empfiehlt Anders. Wer mit ihr eine Führung macht, kommt den Tieren auch mal nah, weil sie nach Gedächtnis und nicht immer nach Ortung fliegen. Dann ist ein Huschen und schneller Flügelschlag der „Flugmäuse“ in der Dämmerung zu erahnen. Die nächste Führung findet am 16. Juni 2023 in Diepholz statt.

Trotzdem rät die Expertin dazu, Handschuhe zu tragen, wenn man ein verletztes Tier findet und retten will. In den beiden Landkreisen sind die verbreitetsten Arten der Fledermäuse die Zwergfledermaus und die Breitflügelfledermaus.

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