Besonderer Moorbahn-Service für mobilitätseingeschränkte Mitfahrer

In Ströhen: Barrierefrei umgerüstete Lore bietet Platz für zwei bis drei Rollstühle

Auffahrrampe an Lore
umgebaute Lore mit Auffahrrampe Foto: Naturpark Dümmer

Anke Schlottmann war sehr zufrieden. An der Haltestellte beim Europäischen Fachzentrum Moor und Klima (EFMK) in Ströhen nutzte sie mit Unterstützung von Moorbahnfahrer Heinfried Immoor ohne große Anstrengung eine speziell ausgestatte Lore der Ströher Moorbahn. Die Wagenfelderin war die erste Mitfahrerin in der in den vergangenen Wochen auf mobilitätseingeschränkte Menschen zugeschnittenen Personenbeförderungswagen.

„Die besonders gefederte Lore besitzt beidseits Auffahrrampen und bietet zwei bis drei Rollstühlen Platz“, freute sich Moorbahn-Koordinator Reiner Kowarik während der Jungfernfahrt. Und Sven Schröder, Fachbereichsleiter im Wagenfelder Rathaus, ergänzte, dass mit dem besonderen Service künftig auch Rollstuhlfahrern und Eltern mit Kinderwagen besser die Gelegenheit gegeben werde, die Reize des Naturraums Moor kennenzulernen.

Mit der Inbetriebnahme der umgebauten Lore haben die Gemeinde Wagenfeld und der Naturpark Dümmer für die Ströher Moorbahn im Rahmen des Projektes „Schaffung barrierefreier Naturerlebnisse im Naturpark Dümmer“ in enger Zusammenarbeit ein weiteres Angebot für mobilitätseingeschränkte Menschen geschaffen, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Wagenfeld.

„Durch die Umrüstung der Lore hat die Ströher Moorbahn ihre ohnehin schon große Attraktivität jetzt auch für die genannte Zielgruppe gesteigert“, betonte Bürgermeister Matthias Kreye. Er nahm den Zwischenstopp am „Moorwelten“-Bahnhof zum Anlass, auch noch einmal auf die in den vergangenen Monaten leichter zugänglich gestalteten Aufgängen an den beiden Aussichtstürmen am Rande des Neustädter Moores hinzuweisen. „Die Maßnahmen sind eine gute Ergänzung der touristischen Infrastruktur in der Gemeinde für Menschen mit und ohne Behinderung“, sagte der Verwaltungschef. Und „Moorwelten“-Leiterin Dr. Michaela Meyer machte deutlich, dass die Nutzer der Moorbahn von der EFMK-Haltstelle aus bequem zu den barrierefreien Angeboten im und am Europäischen Fachzentrum Moor und Klima wechseln könnten.

Zur Zielsetzung der Gesamtmaßnahmen erläuterte Projektleiterin Heidrun Nolte, dass durch die Maßnahmen insbesondere für mobilitätseingeschränkte Besucher die Möglichkeit verbessert und erleichtert werden solle, die Natur zu erleben. Das Vorhaben habe eine Laufzeit von drei Jahren und werde derzeit im gesamten Bereich des Naturparks Dümmer durchgeführt, teilte sie weiter mit. Neben den Maßnahmen in Wagenfeld würden in zehn weiteren Naturpark-Gemeinden und Einrichtungen unterschiedliche infrastrukturelle Maßnahmen umgesetzt.

„Beispielsweise wurden in den vergangenen Monaten in der ostwestfälischen Gemeinde Stemwede mehrere Hörtafeln angeschafft, in Bohmte und der Stadt Diepholz jeweils ein barrierefreier Picknickplatz eingerichtet und für körperbehinderte Menschen am Heidesee in Holdorf ein Strandrollstuhl angeschafft“, berichtete Detlef Tänzer, Geschäftsführer des Naturparks Dümmer. Zudem seien auch an den Aussichtstürmen am Dümmer die Zugänge barrierefrei gestaltet worden. Durch die Beteiligung zahlreicher Kommunen werde durch das mit Mitteln aus dem EU-Programm „Landschaftswerte“ geförderte Projekt im gesamten Naturpark-Gebiet die Barrierefreiheit deutlich verbessert, fasste Tänzer seine Erläuterungen zusammen.

Hinweis: Die "Spurwechsel-Saison" mit der Ströher Moorbahn geht noch bis Ende Oktober. Buchungen unter 05774 1280 oder online unter Spurwechsel oder bei den Moorwelten.